Freitag, 10. August 2012

10.08.2012

Hi, Poahly,

wow (bzw.wau)! Da hast Du aber einen ereignisreichen Urlaub hinter Dir. Frisches Wasser, viel Bewegung, ab und zu Klönen mit alten Bekannten und - last but not least - Kultur. So kann Hund leben.

Ich dagegen bin die letzte Zeit etwas kurz gekommen. Aber es war für einen guten Zweck, mein Frauchen hat laaaange Literatur gewälzt, die ihr unsere hündische Lebensweise näherbringen sollte. Jetzt versteht sie etwas besser, was wir Hunde brauchen, um glücklich zu sein. Leider weiß sie jetzt auch, wie sie uns beibringen kann, in der menschlichen Gesellschaft ein angenehmer Begleiter zu werden. Nachdem sie an einem Tag in der Hundeschule viel theoretischen Kram auf ein Papier geschrieben hat, ist sie jetzt entspannter. Sie wendet sich wieder der für mich wesentlich reizvolleren Praxis zu. Manchmal übt sie mit mir Dinge, die sie später am Abend anderen Hunden beibringen will. So lerne ich auch das ein oder andere dazu. Nicht dass ich es nötig hätte....

Wir gehen endlich wieder longieren. Ich bin etwas aus der Übung. Noch dazu sind wir in einer Gruppe, die schon lange trainiert hat. Deshalb, und glaube mir Poahly, nur deshalb, bin ich das Schlusslicht bezüglich des Könnens. Ich muss mich richtig anstrengen, weil ich als zusätzliche Herausforderung auch noch ein unsicheres Frauchen haben, was ihre Körpersprache und -zeichen betrifft. Aber, ich wäre nicht die Letti, wenn ich diese Herausforderung nicht annehmen und meistern würde!


Hier geht es im Affenzahn um  Kreise, vier Stück an der Zahl

Bei diesem Kreis gilt es noch, Hindernisse zu überwinden, voll krass!
Aber es ist richtig schön, mal wieder körperlich und geistig an seine Grenzen zu gehen.

Während der Lernphase unseres Frauchens waren wir aber nicht untätig. Wir haben uns ein wenig um unseren "Baratze" gekümmert. Und was ist das?? "Gemüsegarten" auf baskisch. Mein Frauchen meinte, dass das Wort Baratze dem Aussehen des Gartens nach unserem Besuch gerechter würde. Das Herrchen hatte vor einer Weile Grünkohlpflänzchen gesetzt, aber so winzige Dinger, die konnte man echt nicht sehen. Mein Frauchen bekam beim Anblick eines Teils der Pflanzen große Augen. Sie sah ein Loch, und aus dem Loch hingen vertrocknete Reste der Grünkohlblätter. Sofort wurde sie panisch und befürchtete, dass Wühlmäuse in den Gemüsegarten eingezogen wären. Ich konnte sie beruhigen, es waren keine Wühlmausgänge. Ashley hatte nur die gelockerte Erde beim Sprint verdichtet, die Grünkohlpflanze wie eine Ziehharmonika geplättet und im Fußabdruckloch versenkt. Alles halb so schlimm, es war auch nur die Hälfte der Pflanzen betroffen. Die Erleichterung des Frauchens hielt aber nicht lange vor, sie beschäftigte sich danach ausgiebig mit dem Schutzzaun und den noch vorhandenen Pflanzen. Dabei, Poahly, erinnerst Du Dich noch daran, mit welchen Blähungen ich zu kämpfen hatte, als ich die Grünkohlstünke verzehrt habe? Das ist doch nicht gesund!

Da fällt mir noch eine Episode ein, die schon vor einer Weile passiert ist und kein Ruhmesblatt für Ashley darstellt. Wir waren mit unserer Schule auf einer Wanderung. Es war klasse! Viele Hunde, ein riesengroßes Grundstück auf dem wir toben konnten. Vorher gingen alle wandern, wir wurden sogar kulturell gebildet (irgendwelche Römer hatten dort vor langer Zeit Straßen gebaut, was die Zweibeiner toll fanden. Aber wenn wir mal ein Loch graben, schert sich keiner drum.....). Blümchen wurden angeschaut, ihnen wurden Namen gegeben. Danach gab es Grillgut, leider nur für die Menschen. Toller Tag trotzdem. Aber: Wir mussten lange im Auto sitzen, bevor es zu Fuß weiterging. Und Ashley hatte vor der Fahrt, auf dem kurzen Gassigang, bei dem es gewitterte, keine "Versäuberungsmaßnahme" betrieben. Im Auto fiepte er. Aber die Menschen dachten, er würde nur wegen des Autofahrens meckern. Naja, und dann fragte das Herrchen, ob einer von uns Hunden Blähungen habe. Dann stellten beide, Frauchen und Herrchen, übereinstimmend fest, dass es sich bei der Geruchsbelästigung unmöglich nur um einen Pups gehandelt haben könne. Und ich saß mittendrin!

Ashley war es sehr unangenehm, das Auto wurde geschrubbt, alles ist wieder in Ordnung. Aber, und ich zitiere mein Frauchen jetzt wörtlich: "Das war kaum zu ertragen!".


Platz ist in der kleinsten Hütte!
Endlich ist das Wetter so, dass wir wieder im Garten chillen können. Natürlich gibt es einen bevorzugten Platz, den sowohl Ashley als auch ich nutzen wollen. Ashley will ihn für sich alleine, ich würde teilen. Auf dem Foto kannst Du deutlich sehen, wie er mich anguckt, nur weil 2cm meiner Rute sein Bein berühren. Der ist so kleinlich, echt! Und ich beschwichtige den Dödel noch, indem ich wegschaue...

Du würdest doch sicherlich mit mir teilen, oder?

Deine Letti

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