Mittwoch, 27. Juli 2011

27.07.2011

Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere,
nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind,
die süßesten Früchte schmecken Dir und mir genauso,
nur weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie...

lalaalalalala  ....lalalalalalalaaalaaaa....


Bonjour mon petit Paulle,

Ashley und ich haben in den Ferien ein neues Hobby entdeckt. Wir ernten Obst. Wir wollen uns ja nicht darauf verlassen, dass andere für uns sorgen (wie in der Bergpredigt bei Matthäus, als Jesus sagte: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben auch keinen Keller und keine Scheune und Gott ernährt sie doch). Wobei, das Säen überlassen wir dann doch unserem Herrchen, der hat eine ruhigere Hand für solche Feinarbeiten.

Köstlich, diese "Köstliche von Nancy"

Ashley hat heraus gefunden, dass die Mirabellen reif sind und schafft es, sie direkt vom Baum zu holen. Mein Frauchen staunt, handelt es sich doch um einen Hochstamm. Ich muß mich - mangels Größe mit dem Fallobst abgeben, manchmal gibt mir Ashley aber etwas ab. Und Du bekommst meine Pfote drauf, wir fressen nur Mirabelle, auf GAR KEINEN FALL probieren wir eine "belle Mira". Nach der Pleite mit der vermeindlichen Paultorte passen wir bezüglich ungenauer Deklarationen tierisch auf! 


Um diesmal alles richtig zu machen, haben wir uns über die Mirabelle informiert. Das ist eine Steinfrucht, also ein Samen mit verholztem Kern. Diese werden mittels Endozoochorie verbreitet, der Volksmund drückt sich weniger vornehm aus. Im Endeffekt wird der Samen durch Verdauungssäfte freigelegt und vorbereitet. Und dann vom jeweiligen Organismus verbreitet, z.B. von Vögeln. Bei Doggen ist die Ausbreitungsdistanz selbstverständlich geringer als bei Flugtieren, dafür ist der von uns zur Verfügung gestellte Dünger (Kot)mengenmäßig unschlagbar.

Die Früchte der Mirabelle haben einen Durchmesser von 2-3 cm, sind kugelig, tief wachsgelb und in unserem Fall mit einer rötlichen Punktierung versehen. Das Fruchtfleisch ist sehr süß (stimmt!) und löst sich gut vom Kern. Ashley spuckt die Kerne manchmal aus,was die Mirabelle sich sicherlich anders vorgestellt hatte. Lecker!!!

Mein Herrchen hat übrigens gesagt, dass er "Ashleys Ast" nicht mehr ab erntet. Mein Frauchen grinste megabreit und fragte das Herrchen: " Bist Du so großzügig oder gibt es andere Gründe, die Dich an der Ernte hindern". Die Antwort erspare ich Dir und mir.

Mein Frauchen und Herrchen waren doch mit unserem Junior-Zweibeiner im Urlaub. Sie sind auf eine Insel geflogen, ganz weit weg und konnten uns nicht mitehmen. Ich war erst ein wenig beleidigt, aber nachdem mein Frauchen von der Insel erzählt hat, war ich nachträglich froh darüber. Die Insel ist eine Vulkaninsel und früher war sie mal ein Paradies. Dann haben die Menschen alle Bäume gefällt, weil sie das Holz zum Bauen und Kalkbrennen brauchten. Der Wald war weg. Danach wurde die Insel zur Kornkammer, die Felder mußten bewässert werden und so sank das Grundwasser. Meerwasser floß nach und der Boden versalzte. Ackerbau ist heute nur noch sehr wenig möglich. Gäbe es dort keine Meerwasserentsalzungsanlagen, niemand könnte dort leben. Schön dumm die Menschen.....  Oder, wie Victor Hugo wußte: "Es ist eine Krankheit der Menschen, dass sie ihr eigenes Feld vernachlässigen, um in den Feldern der anderen Unkraut zu jäten.".

Nun könnte man meinen, die Menschen wären glücklich, dass sie unter diesen Umständen noch auf der Insel leben können und wollten ihr Glück mit ihrem besten Freund teilen. Weit gefehlt!! Schau mal, was mein Frauchen fotografiert hat (...und vollständig ist die Sammlung nicht)

Sollen die uns Hunden doch gestohlen bleiben mit ihrer blöden Insel!!!
In Ashleys Hundeschulgruppe ist etwas Trauriges passiert. Maikel, ein Mitschüler, musste eingeschläfert werden. Er war schon ein Senior, aber eigentlich noch fitt. Und dann ging es ganz schnell. Maikels Lieblingsfeind kann auch nicht mehr kommen, er hatte einen Bandscheibenvorfall und soll sich nicht mehr anstrengen (er ist auch schon bei Jahren). So ist Ashleys Gruppe klein geworden. Weil wir am letzten Dienstag nur drei Hunde waren, fragte mein Frauchen eine Mitstreiterin, ob sie nicht von mir - Scarlett - geführt werden wolle ...oder war es anders herum...? Jedenfalls bekam die Zweibeinige (sie und ihre Mutter haben einen Beagle,der eigentlich nur macht, was er will) die Tasche mit Leckerchen voll geladen und so bin ich mit ihr mit. Nebenher laufen ging ja noch, aber als mein Frauchen "hier" rief und ich zu der anderen laufen sollte, war ich doch irritiert. Ich bin lieber zu meinem Frauchen und habe nebenbei Ashley zum Spielen verleitet. Unser Lehrer fand das aber logisch und nicht schlimm. Der Beagle war auch verstimmt, weil sein Zweitfrauchen sich mit einem anderen Hund beschäftigte. Er hörte noch weniger als sonst. Dann wurden wir ins Platz gelegt und einzeln abgerufen. Ich machte es mir richtig gemütlich und legte den Kopf auf den Boden. Als ich gerufen wurde, bewegte ich mich kein Stück, runzelte die Stirn und blickte dem Frollein ins Gesicht. Dann richtete ich meinen Blick auf mein Frauchen und fragte: "Was soll das?". Als mich aber die ganze Gruppe anfeuerte, bin ich los. Wenn man mich so hofiert!

Der große Himmelshund ist wieder am grollen, aber mein Frauchen ist ganz unglücklich, weil kein Regen fällt. Mir ist es recht so.

Salut, petit chien

Letti

Donnerstag, 14. Juli 2011

14.07.2011

Hola Paolo!

Du spürst,
wie die Trüffel die köstlichen Düfte versenden
und grübelst
wie aus so winzigem Ort dieser Duftstrom
mag kommen -
und begreifst:
dass in solcher Mitte
die Ewigkeit
ihre unvergänglichen Tore öffnet.

Dieses Gedicht von William Blake habe ich - extra für Dich, Du Supernase - etwas umgeformt und widme es Dir von ganzem Herzen. Wieder mal eine Superleistung!!

Aber eine Bitte: Mach' auch mal wieder etwas Unsinn. Die Menschen sind unersättlich, was die Leistungsfähigkeit ihrer Hunde angeht. Immer mal zwischendurch weglaufen oder was zerkauen, das hält das erforderliche Leistungsniveau niedriger. Sie freuen sich danach auch wieder über kleinere Leistungen. Bei Gelegenheit kannst Du mir aber nochmal haarklein schildern, was Du vollbracht hast.

Die Tortenbilder Deines vorletzten Blogs waren für mich nicht ganz neu. Ich hatte die Torten schon gesehen. Und für die nächste Weihnachts-Hundeplätzchen-Bäckerei Deines Frauchens besorge ich ein paar Menschenformen, dann legen wir uns ins Gras und essen ein Bein nach dem anderen, bevor wir ihnen die Arme brechen und zum Schluss den Kopf abbeissen. Dabei erzählen wir von früheren Zeiten. Wie auf einem echten Menschenfest!

Zu den Torten kann ich Dir noch ein ganz großes Geheimnis erzählen, Du musst es aber für Dich behalten, sonst komme ich in Teufels Küche. Ich habe die Pawlova-Torte nämlich nicht nur gesehen, ich habe sie sogar probiert!!! Es war ein echtes Missverständnis, wirklich. Wie Du wahrscheinlich weißt, heißt Paul auf ukrainisch Pawlo. Ich war mir sicher, dass eine Pawlova-Torte eine Torte für Paul bedeutet. Und da ich ja weiß, dass Du mir keinen Wunsch abschlagen könntest, habe ich mir gedacht, dass Du sicher mit mir teilen würdest. Und plötzlich wollte ich nicht warten, bis ich Dich das nächste Mal treffe, wer weiß, ob dann noch etwas von der Paultorte übrig gewesen wäre und da das Frauchen in dem Moment zum Auto gelaufen ist...... Besserwisser würden jetzt anmerken, die Torte hätte doch in der Küche auf dem Tisch gestanden, und der ginge mich ja eigentlich nichts an. Andererseits, was hättest Du vermutet, wenn Torte"letti"s vor Deiner Nase stünden; also hättest Du Dir vorstellen können, dass ein Gebäck mit diesem Namen nicht für Dich ist?!?

Als mein Frauchen wieder in der Tür erschien, war ich noch nicht soweit. Sie sah mit einem Blick die Sahne auf meiner Nase, obwohl ich mir so schnell wie nur möglich die Lefzen sauber leckte. Es folgte Geschrei, meine Nase wurde gewischt, die Torte penibel gereinigt und die Lücke mit Sahne aufgefüllt. Die Stimme meines Frauchens überschlug sich, als sie etwas von "Futtermittelallergie" ausstieß und "Ich bin so blöd, kaufe das teure Futter und die ..... frisst Sahne!". Poahly, ich wäre nicht so knickrig mit meinen Hundekuchen, echt...

Naja, man muss auch "jönne könne" und mein Frauchen hat sich auf dem Fest bei Euch abgelenkt. Sie kam wieder besser gelaunt nach Hause.

Aber, vor fast drei Wochen dann passierte etwas Komisches. Das Frauchen packte lauter Koffer und unsere Betten zusammen und dann ging es in Urlaub. Wo die Zweibeiner hin sind, weiß ich nicht. Wir jedenfalls kamen zu zwei sehr netten Damen und dort wohnten wir über zwei Wochen. Und Poahly, es war dufte. Wir wurden ständig geherzt, ich konnte mich auf ein Sofa legen und bekam richtig satt zu fressen. Es gab einen riesigen Garten zum Spielen und wir hätten sogar einen Pool gehabt. Aber Du weißt ja, mit dem Wasser, egal woher es kommt, habe ich es nicht so.

Lisa umrahmt von schönen Beinen



Man konnte in der Pension super herum toben!
Als unser zweibeiniges Rudel uns von dort wieder abholte, waren wir erst etwas verdutzt. Die Menschen sahen komisch aus, so als ob sie sich in unserer Abwesenheit im Acker gewälzt hätten. Jetzt haben wir uns aber wieder an unser zu Hause gewöhnt und geich treffe ich  auch meine Klassenkameraden wieder.

Bis bald stud.trüff. Paul

Letti, ohne alles

Mittwoch, 6. Juli 2011

06.07.2011

hi letti,


muss dir unbedingt was von meinen erfolgen berichten, denn: ich wurde als kontaktanbahner eingesetzt und: ich war wirklich gut!

und es begab sich folgendermaßen: wir besuchten meinen onkel in einer seeeeeeeehr großen stadt mit vielen hohen häusern.
also, wenn da ein schäferhund aus dem fenster springt, ist er nicht nur kein boxer, sondern eher was in richtung flunder, wenn du verstehst, was ich meine ...

nachdem wir unsere verwandtschaft gründlich begrüßt haben (hihi), sind wir in richtung citiy durch einen schönen park flaniert, extra für mich, denn dort gibt es eine hundewiese. das glück war mir hold, die waren nicht nur alle in meiner in meiner gewichtsklasse, sondern auch so verspielt wie ich und rannten um die wette. ich bin erst vorsichtig hin, es lösten sich gleich welche aus der gruppe und ich habe zuerst mit nachlaufen gespielt. eine holde hat sich dann vor mir auf den rücken gelegt und ich durfte sie ausgiebig beschnuppern. sei ehrlich, das wäre doch mehr als uncharmant gewesen, das abzulehnen oder?
aber es wurde noch besser. in den geschäften wurde ich gelobt, gestreichelt, die damen hockten sich vor mir hin und ich konnte sie küssen, meistens jedenfalls.
von diesem erfolg angestachelt, hat meine mama die leine meinem onkel in die hand gedrückt und wir sind in das nächste geschäft mit vielen bildern, galerie nennt sich das, gegangen. sofort stürzten sich zwei damen auf mich, ich bekam leckerchen und sie schäckerten mit meinem onkel. der war so platt, dass meine eltern konversationsmäßig einspringen mussten.
wir werden das mit ihm üben. vielleicht schreiben wir kleine zettelchen und wir fragen ihn ab (haha, das wird sicher lustig und wenn er was nicht weißt, kriege ich ein leckerchen, super-deal).
dann durfte mein onkel ein bisschen als hubndeführer pausieren und ich bin mit meiner mama in so einen laden, wo es für menschen sehr gut duftet. ich stehe ja mehr auf naturdüfte (wir verstehen uns...). hier war es so, dass die dame hinter der ladentheke extra zu mir herum kam und wieder vor mir auf die knie ging (allmählich wurde es mir fast schon ein bisschen unangenehm, aber nur ein bisschen, hihi). dann kamen mein papa und onkel herein, ein großes hallo.
mir hat der besuch sehr gut gefallen, tolle frauen - vier- und zweibeinige, leckere verpflegung, eine stadt mit herz!  und um eine bekannte band zu zitieren " do fahren me widde hin".
das schönste aber war, dass mein onkel sich gefreut hat - denn "glücklich bin ich, wenn einer glücklich ist, den ich liebe" (Sei Shonangon).
und: man kann also auch als hund in einer großen stadt ein tolles leben führen, vorausgesetzt es gibt viel grün und die menschen lieben hunde!


im moment schwebe ich auf wolken, denn  gestern waren wir bei einem großen fest und das allerbeste war - der gastgebende hund war eine königspudelin, bella mit namen (nomen est omen) und damit nicht genug: sie ist genauso jeckig wie ich.  und so muss ich sagen, dass sie sich nicht immer ladylike benommen hat. sie ist herumgesprungen wie ein zicklein und ich natürlich mit. du kennst ja mein enormes anpassungsvermögen (haha). wir sind herumgetobt und die zweibeinigen gäste haben gelacht.
aber: heute bin ich noch total geschafft und mache einen auf "paul the frog".


bis bald
dein pohaly
p.s. du bist und bleibst die holdeste von allen!!!