Montag, 31. Oktober 2011

31.10.2011

Huhuuu..... Poahly!

Es ist Halloween, die Nacht des Grauens.....

Und wer nicht lieb ist und seinen Hunden nicht Leckerchen satt gibt, der kriegt Saures von den Höllenhunden....

Es gibt kein Entrinnen....

Scary Scarlett


Fleisch oder Sabbel!!

Freitag, 28. Oktober 2011

28.10.2011

Gute Erziehung besteht darin, dass man verbirgt, wieviel man von sich selber hält und wie wenig von den anderen!
                                                                Jean Cocteau

Hallo Poahly,

meine Güte, hattest Du aufregende Urlaubstage in bella Italia. Und gefährliche noch dazu. Ich überlege ernsthaft, ob ich Dir mal Ashley als Beschützer mitgeben sollte. Er hätte dem Haushund schon beigebracht, was gute Erziehung bedeutet (s.o.), echt! Neulich in der Hundeschule hat ein übermütiger Jüngling Ashley in den Brustkorb gezwickt. Ich wäre wahrscheinlich ausgerastet! Aber Ashley hat ihm nur in die Augen geblickt und kurz gebrummt - ohne die Lefzen auch nur einen Millimeter anzuheben. Darauf gab der Heißsporn Fersengeld (wie nennt man eigentlich die Ferse von uns Hunden?) und lässt Ashley seitdem in Ruhe.

Ein Problem für Ashley wäre aber die weite Anreise in Deiner Kiste. Es soll bei den Menschen Schlagenmenschen geben, die sich in kleinste Behältnisse hinein zwängen und dafür viel Applaus im Zirkus bekommen. Man müsste vor Eurer Abfahrt vielleicht einen solchen Spezialisten kontaktieren. Aber wenn Ashley das mal beherrscht, dann haben wir noch eine Supernummer für unseren eigenen Zirkus.

Unserem "Gastschreiber" Harald Martenstein kann ich nur recht geben. Es gibt wirklich nichts Informativeres als Ausscheidungen von Lebewesen. Ich bin zwar nicht unbedingt seiner Auffassung, dass man solch wichtige Dinge mit einer Plastiktüte entsorgen muss. Aber sensorische Analytik ist eine wahre Goldgrube. Neben der taktilen Untersuchung sollte sich Martenstein überlegen, wieviel Informationen er zusätzlich durch eine kleine Kostprobe beim Schmecken sammeln könnte... Damit läge er auch auf einer Linie mit Wagner, dem Famulus Fausts, der in Goethes Faust 1 sagte: "Mit Eifer habe ich mich der Studien beflissen, zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen.".  Ich studiere zur Zeit wieder sehr intensiv das Pipi der vielen läufigen Hündinnen, die unterwegs sind - mit wirklich alles meinen Sinnen. Das Frauchen regt sich dann furchtbar auf, ich verstehe das nicht.

Wenn Du mal Zeit hast, musst Du Dir im Internet die Seite des Doggenzwingers vom Breidbach anschauen. Dort leben Doggen zusammen mit zwei Kleinpudeln, einem Erpel und Katzen. Die Katze hat sich auf einem Bild um das Bein der Dogge gewickelt ... oder hat vielleicht doch die Dogge ein kleines bisschen nachgeholfen? Die Katze hat jedenfalls eine ähnliche Körperhaltung wie die italienische Version, die Du mir geschickt hast. Die hat mir voll gefallen!

Da mein Frauchen letzte Woche nicht mit uns in der Hundeschule war, hat sie uns das Hütchenspiel beigebracht. Dabei stellt sie auf der Terrasse verschiedene Becher kopfüber auf. Nur unter einem der Becher ist etwas Leckeres versteckt. Zuerst hat sie auf den richtigen Becher gedeutet um uns zu helfen. Dann schaute sie nur noch zu dem Glücksbecher hin. Wir mussten sie genau beobachten und sollten davon müde werden (hahaha). Ashley hatte sich natürlich gleich vorbildlich angestellt. Nur bei drei Bechern verlor er etwas den Überblick. Ich hatte dagegen ein paar mehr Probleme. Zuerst wollte der blöde Becher nicht umfallen, obwohl ich ihn über die halbe Terrasse geschoben habe. So kam ich nicht an das Leckerchen - übrigens Hirschzunge, dafür lohnt es sich zu kämpfen. Dann habe ich die Sache mit etwas mehr Schmackes angegangen. Der Becher flog vier Meter weit und als ich zu ihm aufgeschlossen hatte, lag kein Leckerchen in seiner Nähe. Das lag exakt vier Meter hinter mir. Komisch, findest Du nicht auch?!? Mittlerweile weiß ich aber, dass ich etwas langsamer zu dem Becher rennen muss und ihn auch nur sachte antippen sollte. So konnte ich einige Köstlichkeiten ergattern. Müde war ich eher nicht.

Auch wenn Ashley in dem Fall der Klügere war, eifere ich ihm nicht nach. Ich halte mich mehr an Judy Garland: "Sei eine erstklassige Ausgabe deiner selbst, keine zweitklassige von jemand anderem." . Und Charlie Rivel  bestärkt mich: "Jeder (Mensch) ist ein Clown, aber nur wenige haben den Mut, es zu zeigen!".

Nachdem mein Frauchen in mehreren Telefongesprächen gesagt bekam, dass sich unser Zweibeinerwelpe in dem neuen Umfeld sehr wohl fühlt, ist sie mit uns wieder in die Hundeschule gegangen. Poahly, gestern war es mega-anstrengend. Weil es jetzt dunkel ist, können wir nicht mehr longieren. So arbeiten wir mit einer anderen Gruppe zusammen. Da ist auch ein Dackel dabei, der mag mich richtig gerne.

Also, gestern haben wir Abrufen unter Ablenkung geübt. Wir mussten ständig auf unser Frauchen achten, angeleint und im Freilauf.  Derweil sprang einer der Hunde unserer Lehrerin durch die Menge oder er wurde mit einem "Hiiier" gerufen. Und wir durften ihm nicht nachlaufen... Der Vorteil an der Sache war, dass wir ordentlich "entlohnt" wurden, wenn wir unseren Frauchen durchgehend in die Augen blickten. "Per aspera ad astra!". Das wussten schon die alten Römer, "auf rauen Wegen zu den Sternen". Zum Abschluss der Stunde sollten wir Schulhunde zeigen, dass wir so gut wie der Lehrerhund hören und auf direktem Weg durch die Meute zu unserem Frauchen rennen. Es hat bei allen in der Gruppe erstaunlich gut geklappt, aber ich habe den Vogel abgeschossen. Ich bin so direkt zu meinem Frauchen geeilt, dass ich über alle Hunde, die im Weg standen und über eine geringere Stockhöhe als 40cm verfügten, gesprungen bin. Das fanden wieder alle lustig.

Im Gegensatz zu mir hat mein Frauchen ein Maßregelung kassiert. Unser Oberlehrer sagte ihr, dass er sie für eine sehr gute Hundeführerin halte. Mein Frauchen richtete sich stolz auf und bedankte sich. Dann sackte sie wieder in sich zusammen und  fragte:"Aber??".  Und, was ich schon immer bemängelt habe: Mein Frauchen ist einfach zu emotional. Sie würde uns durch zu heftige oder laute Kommandos verunsichern. Ashley nähme sie sogar das Selbstbewusstsein, wenn sie - wie in seiner Stunde passiert - auch noch knatschen würde, wenn Ashley zu ihren Füßen liegt, nachdem er vom Steg gepurzelt war. Jetzt versucht mein Frauchen, ihre Emotionen zu unterdrücken und ruhig (und meistens vernünftig) mit uns zu reden. Auch mal schön, wenn der Kopf des Frauchens raucht!

Dein neuer Mantel ist richtig schick. Die Farbe passt ausgezeichnet zu Deinem Fell und der Schnitt schmeichelt Deiner Figur. Aber, was sage ich, Du könntest wirklich alles tragen. Und Du wirst Dich bei Regen vor Verehrerinnen nicht retten können. Pass nur auf, dass Du trotz meiner Worte auf dem Boden bleibst. Ich möchte Dir nicht die Worte zurufen müssen, die der römische Prokonsul Porcius Festus nach dem Bericht in der Apostelgeschichte dem Apostel Paulus von Tarsus zurief:

"Paulus, Du rasest!"

Obwohl, warum eigentlich nicht? Wir rasen ja nur über die Felder....

Deine Letti

Donnerstag, 20. Oktober 2011

20.10.2011

hallo Letti,

heute habe ich einen "Gastschreiber" eingeladen. Sein Artikel stammt aus der ZEIT 42/2011:

Harald Martenstein "Hundefeindlichkeit gibt es. Kinderfeindlichkeit ist ein Klischee"

Harald Martenstein über den Umgang mit Hunden und Babys
Alle Kolumnen von Harald Martenstein aus dem ZEITmagazin zum Nachlesen

Kinder verändern die Einstellung zum Leben. Unter anderem verändert sich die Einstellung, welche man zu menschlichen Ausscheidungen hat. Babys sollten regelmäßig gewickelt werden, wussten Sie das?
Man muss es riechen, man muss es wegwischen und einpacken. Man muss die Konsistenz analysieren wie Sigmund Freud einst die Psyche seiner Patienten. Nach einer gewissen Zeit wird man dem Kind beibringen, aufs Töpfchen zu gehen. Manche Eltern machen dem Kind vor, wie es geht. Dies ist einer jener Momente des Lebens, die man unter keinen Umständen auf YouTube sehen möchte. Und dann gelingt es zum ersten Mal, und man tut beim Anblick des Häufleins so begeistert, als habe das Kind soeben, wie der junge Mozart, eine Sinfonie komponiert. Man strahlt und lobt. Man ist dabei nicht wirklich authentisch. Aber, und diese Tatsache gehört in die Kategorie »Wunder des Lebens«, man findet es niemals eklig.
Dies alles hatte ich vergessen, denn das Kind ist aus dem Haus. Nun habe ich einen Hund.
Es ist das Gleiche. Wieder bestimmt ein Ausscheidungsapparat den Tagesablauf. Morgens in der Frühe heißt es: Gassi. Spät am Abend, zu jener Stunde, in der sich der hundelose Mensch seinen Gedanken, den Drogen oder sexuellen Hobbys hinzugeben pflegt, wird fleißig Gassi gegangen. Ich klage nicht. Der Hund gibt auch etwas, emotional und so. Man geht öfter spazieren, als es der Hausarzt jemals für möglich gehalten hätte. Und zu jeder Tageszeit weiß man, als Hundebesitzer, wie oft dieses liebenswerte Geschöpf an dem jeweiligen Tag bereits seinen Darm entleert hat. Mit dem Stuhlgang eines deutschen Durchschnittshundes kenne ich mich bereits nach wenigen Wochen besser aus als mit der deutschen Innenpolitik.
Man sammelt es auf und wirft es weg, deswegen hat man, wie früher Windeln, immer Plastikbeutel dabei. Beim Aufsammeln spürt man die Konsistenz und die Temperatur, beides erinnert, im Idealfall, an lauwarme Bratwurst. Es gibt einen hundepolitisch korrekten Fachbegriff für das, was der Hund tut, er lautet »sich lösen«. Wenn der Hund sein Bein hebt, »löst« er sich. Wenn ich bei Regenschauern draußen umhergehe, dann denke ich: »Löse dich, mein Freund.«
Oft wird gesagt, Deutschland sei ein kinderfeindliches Land. Ich halte das für ein Klischee. In einem Land, wo so oft über Kinderfeindlichkeit geredet wird, kann überhaupt keine Kinderfeindlichkeit herrschen, denn das Wesen echter Feindschaft besteht ja gerade darin, dass sie sich nicht infrage stellt. Hundefeindlichkeit gibt es. Man gehört zu einer Randgruppe. Man wird böse fixiert, auch und gerade, wenn der Hund sich löst. Eine Lobby gibt es nicht. Ich kann mich an keinen einzigen Leitartikel erinnern, in dem jemals zum Verständnis für sich lösende Hunde aufgerufen wurde.
Auf der anderen Seite gehört man, als Hundemensch, automatisch zu einer Art Ordensbund, man nickt einander zu, man kennt sich. Wir alle suchen unaufhörlich nach Lösungen. In Berlin gibt es eingezäunte Gebiete, wo man seine Freunde freilassen darf. Am Rand stehen Bänke. Dort sitzen die Hundehalter. Wenn es unter den Hunden Streit gibt, sagen die einen: »Das sollen die mal ruhig unter sich ausmachen.« Die anderen kommen ihrem Hund sofort zu Hilfe und behaupten, der andere Hund habe den Streit angefangen. Es ist wie auf dem Kinderspielplatz. Und nach einer Weile, da bin ich sicher, findet man auch den Geruch der Lösung angenehm, denn die Nase liebt mit.

Sonntag, 16. Oktober 2011

16.10.2011

ciao letti-bella,

danke für die blumen!
schubkarrefahren kann ganz schön wackelig sein, wenn die zweibeiner noch üben. lass dein frauchen das erst mal harmonisch hinkriegen, bevor du dich von ihr kutschieren lässt - mir war ganz schön schwummrig zwischendrin...

toll, dass ihr auch "shaping" in der hundeschule macht.
ich hab' das jetzt auch privat eingeführt, aber alles der reihe nach: nach unserem turnier musste ich erst mal relaxen.

so hat das auto nach einem kleinen schläfchen meinerseits in der box (mira saß extra, uff...) angehalten und wir sind in einer fremden stadt herumgelaufen. es gab interessantes zu erschnüffeln - auch für die zweibeiner, die sofort einen milchkaffee schlürften. die leute dort sprachen eigenartig. später haben wir uns in einem haus, dass mir vom letzten jahr noch bekannt gerochen hat, installiert. zum glück durften wir mit ins restaurant.
am nächsten tag nach zwei nickerchen (zwischendurch sah ich berge, die bis zum himmel reichten und kühe mit glocken um den hals) sind wir  bis an ein ganz großes wasser gefahren. dort wars wunderbar warm, nicht zu heiß und nicht zu kalt, gerade richtig, um die zweibeiner auszuführen. die bäume am ufer sahen ganz anders aus als bei uns (die heißen palmen). man kann aber auch prima dran markieren. dort leben viele hunde, sodass mira und ich alle nasen voll zu tun hatten.
ich bin wieder bus und bahn gefahren, das kannte ich noch vom letzten jahr und natürlich haben viele mitreisende mein krönchen gekrault und mit mir gesprochen. ich hab' zwar nix verstanden, aber es hörte sich freundlich an.
dort bin ich zum ersten mal mit dem schiff in see gestochen - wie man so schön sagt - und gar nicht seekrank geworden. ich bin sicher, der kapitän hat vorher ordentlich mit der schubkarre geübt!

hier siehst du mich auf dem boot auf dem rückweg von portofino, ein herrliches fleckchen sagen meine zweibeiner. 

eigentlich müssen in italien die hunde in öffentlichen verkehrsmitteln einen maulkorb tragen. meine mama hat extra einen für mich gekauft und den habe ich sogar anprobiert. damit sehe ich total gefährlich aus. der hat aber den großen vorteil, dass ich durch das gitter gut hecheln kann und ich kann noch mit mini-leckerchen gefüttert werden.
aber keiner hat von uns verlangt, dass ich den trage. die denken wohl, ich bin ein weichei. aber es war schon angenehmer ohne das ding. und ich weiß ja, dass ein ganzer kerl in mir steckt.
wir haben in einem haus gewohnt, an das ich mich auch noch erinnerte - vor allem wegen des hotel-hundes. der mag nämlich keine "mascio" (das ist italienisch und heißt übersetzt rüden, sondern nur "femina" = weibchen). immer wenn ich an der rezeption vorbeikam, hat er mich angebrummt. ich hab ihn ignoriert, hat aber nix genutzt. dem frauchen war das schon ganz peinlich und sie hat mira und mir leckerchen zugesteckt.
eines tages war er nicht angebunden, kam mit einem affenzahn auf mich zu und hat mich geschüttelt, aua! es blutete nicht, aber er hat mich am hals doch noch geratscht. die hoteliersfrau hat mir gleich leckerchen gegeben, aber wir sind kurze zeit später abgereist.

ich hatte mich ja schon etwas erholt und wir sind weiter richtung imola, dort, wo die ferraris fahren - du weißt die schnellen italienischen flitzer. ich muss nämlich noch an meiner geschwindigkeit arbeiten. also die autos, die sind so schnell vorbeigerast, so schnell konnte ich gar nicht gucken. da kann ich mir eine ordentlich scheibe polenta abschneiden....


da wir ein bett brauchten, besser zwei oder drei (mira schläft ja am liebsten unter dem stuhl) und wir auf nummer sicher gehen wollten, hieß unser nächstes domizil "hotel cane" (= hotel hund).



dort hielt es uns aber auch nicht lange, denn barboncinos (= pudel) waren nicht erwünscht.





ob das daran lag, dass ich vorher die puppen habe tanzen lassen?



hätte dir sicher auch gefallen, die katzen mal ein bisschen aufzumischen....


nein, war alles nur ein scherz (wir waren in einem ganz anderen hotel) - liegt bestimmt daran, dass ich im buch meiner mama von jonas johannson  "der hunderjährige, der aus dem fenster stieg und verschwand" gestöbert habe oder ein paar tröfpchen vom limoncello in meinen wassernapf spritzten?


wir sind weitergefahren und im hotel nr. 4 gelandet. hier wars prima, denn zwar durften mira und ich nicht mit ins restaurant, aber wir waren im riesigen garten erlaubt und so konnten wir uns auf der liegewiese, etwas abseits vom getümmel, gemeinsam ausruhen.

urlauben macht ganz schön müde.....



wir durften abends sogar mit in die hotelbar und trafen dort andere nette hunde mit ihren zweibeinern.

da alles einmal zu ende geht, sind wir auch an zwei tagen heimgereist, damit es für uns alle nicht so öde lange dauert.
und ich habe hotel nr. 5 kennengelernt. das hat mir am allerbesten gefallen, da wir dort mit ins restaurant und in den frühstücksraum durften.

und nun zum shaping:
da immer wieder die koffer gepackt wurden, habe ich daraus ein spielchen gemacht. ich bin klammheimlich hinter den aufgeklappten kofferdeckel und habe den mit der schnauze angestuppst: der fiel dann zu und meine zweibeiner haben gelacht.
meine mama hat daraus ein spiell gemacht und mir das kommando gegegeben:
"klapp den koffer zu"! das habe ich gemacht und bin dann noch auf den koffer gesprungen, sozusagen als draufgabe, ich bin ja nicht kleinlich wie du weißt.

es gibt nur eine eiserne regel für einen hund im hotel und da gaben meine zweibeiner kein pardon:
bellen geht gar nicht im hotel.
nun bin ich wieder zuhause und weißt du was? ich werde hotel-tester. denn, wer weiß schon so gut, was ein hund in einem hotel gut findet, genau: nur ein hund.
ich habe mir überlegt, was in einem hundefreundlichen hotel am allerwichtigsten ist:
- am besten ohne hotelhund oder es muss ein gaaaaaaaanz lieber sein
- keine steilen treppen (es gibt ja auch alte hunde)
- freundliches personal mit hundeverstand wie z.b. in hotel nr. 4, wo mira den staubsauger verschlief
- mit in den garten oder wenigstens einen teil des gartens zu dürfen
- wenigstens mit an die bar zu dürfen (am besten mit ins restaurant)
- bequemes lager (muss ich da deutlicher werden, wenigstens weicher teppich)
- interessante und schöne spazierwege vom hotel aus



und bevor ich es vergesse:
natürlich wurde ich auch neu eingekleidet, die italienischen männer halten auf sich und da will man ja nicht nachstehen.



viele dicke baci ( = küsse)
dein paolo

Dienstag, 11. Oktober 2011

11.10.2011

Der Verstand und die Fähigkeit ihn zu gebrauchen, sind zweierlei Fähigkeiten
                                   Franz Grillparzer

Hi, Paolo!

Ich konnte Dir eine Weile nicht schreiben, weil mein Frauchen ständig den Laptop blockiert hat. Bei uns stehen große Veränderungen bevor, unser Zweibeiner-Welpe zieht in Kürze um. Mein Frauchen (und auch das Herrchen) sind deshalb ganz angespannt. Mein Frauchen versuchte nun, ihre Nervosität zu kompensieren, indem sie eine Menge über unseren Zweibeiner geschrieben hat. Er ist ja auch toll. Aber ich kam einfach nicht ans Gerät, und das ist doch auch nicht richtig!

Dabei ist doch der Auszug der Jungtiere eine ganz natürliche Sache. Bei unseren Vorfahren, den Wölfen ist das ganz klar geregelt. Ein Wolfsrudel in Freiheit besteht aus dem Elternpaar und dessen Nachwuchs, den es nur einmal im Jahr gibt. Wenn dieser mit zwei Jahren geschlechtsreif wird - ganz schön lahm-a..., diese Wölfe - sucht er sich ein neues Territorium. Im Vorjahr packt er bei der Aufzucht des Geschwisterwurfs mit an, damit die Elterntiere nicht überfordert sind. Schließlich müssen sie noch das Futter beischaffen und aufpassen, dass nichts passiert. Die Elterntiere sind grundsätzlich dominant gegenüber ihrem Nachwuchs, deshalb gibt es keine Rangkämpfe und auch keine Inzucht. Der Rudelchef würde sich nie mit seinen Töchtern paaren.

Bei uns Haushunden ist das schon etwas anders. Wir "könnten" zweimal im Jahr für Nachwuchs sorgen, und soo genau nehmen wir es auch nicht mit den Familienverhältnissen, wenn uns ein Beau oder eine Belle über den Weg läuft. Wir kümmern uns für ein paar Wochen um unsere Welpen, bringen ihnen die wichtigsten Dinge bei und dann heißt es: "Tschüss!". In den ersten zwei Lebenswochen von uns Haushunden reifen erstmal die Sinnesorgane aus und es sollten sich wenigstens die bescheidensten motorischen Fähigkeiten entwickeln. Dann beginnt die Sozialisierungsphase gegenüber unseren Artgenossen, ca. in der 3.-8. Lebenswoche, danach die Sozialisierungsphase gegenüber den Menschen, 5.-12. Lebenswoche. Während dieser Zeit erlernen die Kleinen neue Verhaltensweisen, die Körpersprache von Hunden wird ihnen erklärt. Über spielerisches Beißen und Bellen lernen sie Benimm, sie lernen die Beißhemmung kennen und zu befolgen. Das schwierigste Unterrichtsfach wird wohl das Verstehen der menschlichen Körpersprache für die Welpen sein. Aber, wenn in dieser Zeit Fehler gemacht wurden oder keine richtige Sozialisierung stattfinden konnte, dann "Gute Nacht, Marie!".

Und, Poahly, wenn man es gut mit uns meint, müssen wir ein Leben lang weiterlernen. Denn: "Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist!" Henry Ford

Bei uns Hunden ist "der Kääs in ca. 12 Wochen gegesse". Mein Frauchen hat nun schon 16 Jahre an ihrem Welpen herumerzogen, jetzt muss sie ihn auch mal ziehen lassen.

Aber zurück zu uns! Ich muss Dir doch unbedingt schreiben, wie klasse ich Dein Spaßturnier fand. Du hast Deine Aufgaben genial gelöst und wenn Dein Frauchen mal gepatzt hatte, z.B. als die Schubkarre kippte (ich konnte echt kaum hinsehen!), hast du die Sache gleich ausgebügelt. Ich würde ja auch gerne mal in einer Schubkarre fahren, aber mein Frauchen hat keine Lust dazu. Dabei, so schwer bin ich doch gar nicht (und auf das Thema Gewicht komme ich später noch mal zurück).

Ich habe noch weiter am Longieren gefeilt. Bei Ashley und bei mir wurde das Kreislaufen aufgepeppt. Es wurden Hürden und Reifen aufgestellt, später kommt der Tunnel auch noch dazu. Dann müssen wir uns nicht nur auf das konzentrieren, was unser Frauchen uns aus der Ferne zu ruft. Wir müssen zusätzlich auf Kommando über/durch die Geräte springen. Das bringt Abwechslung in den Kreis-Alltag. Und, weil das noch immer nicht genug ist, werden die Geräte von der Kreislinie abgerückt. Wir Hunde müssen dann gezielt von unseren Frauchen weglaufen und über die Hürde springen und wieder zurück kommen. Alles auf Anweisung eines in Entfernung stehenden Frauchens. Wow! Da staunst Du, was? Ich weiß, Weglaufen ist nicht so das Riesenproblem. Aber wir sollen ja nicht dahin rennen, wo es uns gefällt und wann wir wollen. Sondern direkt zum gewünschten Gerät und wieder schnurstracks zurück.

Damit uns dabei nicht langweilig wird, haben wir in den letzten zwei Stunden mal etwas anderes gemacht. Du wirst es nicht glauben, das Andere war "shaping". Ob unsere Lehrer in der letzten Zeit gemeinsam eine Fortbildung gemacht haben? Lustig war es aber. Wir haben mit einem Brettspiel, mit winzigen Bällchenbecken und mit Autoreifen gearbeitet, dabei wurden unsere taktilen Sinne angesprochen.Wir sollten von alleine auf einen sehr durchlässigen Holzsteg balancieren und wurden erst belohnt, wenn wir ihn ohne Aufforderung berührt hatten. Bei meiner Größe waren die Holzleisten eher ein Mikado, aber ich habe ziemlich schnell begriffen, was mein Frauchen von mir wollte. Ashley empfand die Leisten eher als Zahnstocher. Er begnügte sich damit, sie mit seinen Vorderpfoten zu berühren. Durch die (leeren) Wasser/Bällchenbecken durften wir zwei schreiten, Ashley konnte beim besten Willen nicht seine vier Pfoten in einem Becken unterbringen. Aber der Hammer waren die Autoreifen. Zweimal 3 Reifen in einer Reihe und wir durften nie den Boden berühren, sondern nur auf dem Gummi laufen. Und jetzt komme ich auf mein Gewicht zu sprechen. Als Dame verschweigt man es zwar lieber, aber die Autoreifen haben unter meinen mehr als 60kg ziemlich nachgegeben. So hatte ich nicht nur schmale Gummistreifen, auf denen ich mich entlang hangeln durfte, nein, diese sind auch noch unter mir eingesunken. Das war so wacklig, echt krass. Und das Frauchen durfte mich ja nicht mit einem Leckerchen locken. Nein, erst als ich von alleine los bin, gab es eine Belohnung (wem erkläre ich das!). Ich habe es aber geschafft, während Ashley es bei einer Berührung mit einer Pfote belassen hat. Die anderen Frauchen hatten aber vollstes Verständnis für uns, alle sagten, dass wir großen uns viel mehr Mühe geben müssten und auch mehr Mut bräuchten.

Das Schönste aber war für mein Frauchen, als eine ihrer Kolleginnen mich streichelte und ganz zärtlich "Du Große" zu mir sagte. Sie erklärte uns beiden, dass sie sich früher keine Gedanken über Hunderassen gemacht und sich nie mit Deutschen Doggen beschäftigt hätte. Aber seit sie mich kenne, wolle sie auch eine Dogge haben. Mein Frauchen war echt gerührt! So ein Lob hören wir selten.

So, Paolo, genieße das dolce vita. Bin mal gespannt, was ich in Kürze an Modeneuheiten aus Mailand zu Gesicht bekomme!

Shaping Letti

Denn es ist nicht genug, einen guten Kopf zu haben; die Hauptsache ist, ihn richtig anzuwenden.
       René Descartes

Montag, 3. Oktober 2011

03.10.2011

hi letti,

ich bin noch ganz  k.o.

warum?

schau' mal hier

meine hundekumpels und ihre zweibeiner hatten großen spass.

bis bald dein poahly