Montag, 28. März 2011

28.03.2011

... der mit dem Schwein kämpft...
hi letti,

du bist ja ein regelrechtes lexikon auf vier großen pfoten!
wir hunde sind schon was ganz besonderes, ääääätsch ihr katzenuntiere!!!!!

ich hatte ein super woche. zuerst spring-training mit meiner spezial-leherin. ich musste auf ihren arm springen. zuerst haben wir das in kleinen etappen geübt - nur auf ein bein von ihr springen - bis sie mich dann aufgefangen hat. meine eltern haben das dann auch mit mir probiert, ging aber nicht so glatt. daher springe ich vor allem bei meiner mama nach dem frühstück, wenn sie die zeitung liest, auf den schoß und schmuse mit ihr. das ist so schön kuschelig. ob du das auch mal machts?! besser auf dem sofa. dann hast du mehr platz, die kleine beinchen deiner menschen könnten knapp werden (hihi).

dienstags war ich ausnahmsweise in der spielstunde von unserem sportverein. das war toll. das nette froillein hat mich mit leckerchen über die wippe gelotst und war ganz platt, dass ich keine angst hatte. nööööööö, davor habe ich keine angst und ich wollte immer sofort zu ihr, ihre leckerchen waren zu lecker. zuvor musste ich aber durch einen gaaaaaaaaanz langen tunnel kriechen. ich sah gar nicht das andere ende, das war mir richtig unheimlich und ich wollte gar nicht durch. das froillein hat mich von hinten gedeut (rheinisch: drücken, schieben) und meine mama ist an das andere ende gespurtet und hat gerufen. dann wurde ich wie verrückt gelobt, so dass ich mit stolz geschwellter brust kaum noch die a-wand hoch kam. mit den anderen hunden konnte ich mir das lachen kaum verkneifen. der parcour war ziemlich abwechslungsreich und unsere menschen hatten ihre liebe not, sich alles zu merken. meine mama fragte, ob sie nicht springen und ich sie führen könnte. hätte ich wirklich gemacht, ging aber leider nicht. naja, sie haben nach anfänglicher mühe (hihi) es dann doch geschafft. wir sind anschließend nachhause gewankt und vor dem fernseher eingeschlafen, uff!

dann war ich mit meiner mama noch ganz weit weg mit mir an einem tollen fluss mit vielen enten, schwänen und anderen piepmätzen. sie musste dort was mit anderen menschen besprechen und ich bin ganz brav bei ihr geblieben und habe mich den gerüchen der sprießenden kräuter gewidmet. dort, wo ich mich nicht so auskenne, bleibe ich lieber dicht bei ihr ... sie ist fast geplatzt vor stolz, du kennst das ja von deinem frauchen.  wir haben sie demut gelehrt (hihi).

mein papa ist unserem schreibstil auf den grund gegangen und hat kostpröbchen unsers blogs in eine bewertungsraster eingegeben (gibst bei der faz, darauf hast du sicher schon drauf rumgekaut als du noch klein warst).

danach schreibe ich wie fontane. das ist mir sehr sympathisch. schließlich hat er so schöne beschreibungen verfasst wie die wanderungen durch die mark brandenburg. die hat er bestimmt mit einem netten hund gemacht oder welche getroffen. auch hatte er ein herz für die frauen, die es in früheren zeiten ganz schön schwer hatten. denk' nur an die arme effi, immerhin hatte sie noch den neunfundländer als einzigen treuen begleiter.
du schreibst danach wie eine tolle frau, nämlich charlotte roche. leider kenne ich nicht so viel von ihr, nur dass sie eine echte naturfreundin sein muss. sie schrieb über feuchtgebiete. dabei kannst du mit eurem großen teich mitreden.

sind wir nicht einzig, wenn auch nicht artig (hihi).

ich sende dir einen feuchtes hundeküsschen
dein poahl (casanova)

Dienstag, 22. März 2011

22.03.2011

Hi Poahly, mein Gudster,

es ist beruhigend zu lesen, dass Deine Zweibeiner keine Mühen scheuen, sich und Dich fortzubilden. Denn solche Tatsachen, wie z.B. die Größenunterschiede der Riechhäute, stutzen die Menschheit doch auf Normalmaß zurück. Von wegen, Krone der Schöpfung! Ich bin sogar noch weiter gegangen und habe bei Wikipedia weitere Unterschiede herausgesucht. Wir Hunde schneiden da echt cool ab.

Es fängt schon bei den Zähnen an. Menschen haben nur 32 (inkl. "Weisheits"-kicher-zähne), Hunde dagegen 42. Und was für tolle...

Beim Hörsinn geht es weiter: Menschen nehmen Frequenzen in einem Bereich von 20 - 20 000 Hz wahr, wir Hunde schaffen 15 - 50 000 Hz - mindestens! Weil wir unsere Ohrmuscheln drehen können, orten wir sogar dreidimensional. Hast Du so etwas schon mal bei Deinem Herrchen oder Frauchen beobachtet?? Über die Stellung unserer Ohren können wir schlussendlich mit unseren Mitgeschöpfen kommunizieren, vorausgesetzt, sie verstehen etwas davon.

Beim Sehen geht es weiter. Erstmal behaupten die Menschen, dass sie viel besser sehen als wir. Aber - auch wir können Farben sehen, denn wie die Menschen haben wir die Lichtrezeptoren Stäbchen und Zapfen. Wir sehen halt nur in einem anderen Farbbereich als die Zweibeiner. Und, weil wir zusätzlich einen verspiegelten Augenhintergrund besitzen, der das Licht reflektiert und am Abend die Stäbchen erhellt, sehen wir im Dunkeln sogar besser als sie. Das sitzt, was?!? Als ob das noch nicht genug wäre, unterdrückt unser Gehirn die Wahrnehmung von stillstehenden Dingen. Logisch, denn was ist wichtiger: Ein hoppelnder Hase, ein in der Dämmerung fliehendes Reh, ein in Spiellaune herumhüpfender Kumpel ...... oder ein Frauchen, dass steif herumsteht und "Hiiiiiiiieeeer" brüllt. Soll es doch herumhüpfen, dann wird es auch nicht von meinem Gehirn unterdrückt!

Den Geruchssinn hattest Du ja schon gestreift, wir haben ein bis zu eine Million Mal besseres Riechvermögen und können in kurzen Atemzügen bis zu 300 Mal in der Minute atmen. So füllen wir das "Taschentuch" ständig mit neuesten Informationen auf. Sogar in Stereo, denn wir können beim Riechen rechts und links differenzieren. Geil! Unser Riechhirn beträgt 10% der Gesamtmasse des Gehirns, das der Menschen ein schlappes Prozent. Wir können sogar Gerüche schmecken, weil wir am Gaumen ein Jacobsonsches Organ haben.

Unsere Geschmacksknospen sind dagegen reduziert. Das ist aber auch ein Vorteil! Wir können Dinge fressen, die der Mensch nicht mal beim Namen nennen möchte. Das ist einfach nur praktisch.

Wir sind so genial, dass man nur noch J.W.von Goethe zitieren möchte: "Jedes große Genie hat seinen eigenen Gang, seinen eigenen Ausdruck, seinen eigenen Ton, sein eigenes System und sogar sein eigenes Kostüm."

Bei Genie fällt mir die letzte Hundeschulstunde ein. Wir üben jetzt für die BH-Prüfung und das ist eigentlich nicht sehr abwechslungsreich. Aber beim letzten Mal war ein Vertreter für unsere Lehrerin da, der nicht wusste, dass ich im Moment Leinenpflicht habe. Beim Freilauf war ich die Einzige mit Frauchen am Seil. Der Lehrer sagte - und ich zitiere wörtlich - "Die, die am besten läuft, muss an der Leine laufen.". Ein Genie eben. Darauf kann nur ein anderes Genie antworten, unser aller Goethe: "Dem Genie ist nichts vorzuschreiben, es läuft wie ein Nachtwandler über die scharfen Gipfelrücken weg, von denen die wache Mittelmäßigkeit beim ersten Versuch herunterplumpt.". Mein Frauchen meinte nur, dass ich so gut gelaufen bin, weil ich an der Leine war. Tja.... ;-D

"Freilich wenn das Frühjahr eintritt, Märzenglöckchen und Crocus hervorbrechen, so begreift man kaum, wie man in dem Schnee- und Eiskerker fortexistieren konnte."

Das ist von ..... naaa .... richtig .... auch Goethe! Es beschreibt zutreffend meine gute Laune im Garten. Es gibt so viel zu sehen und zu tun. Die Kröten sind wieder da; neue Pflanzen werden in die Erde gesetzt, die zugehörigen Töpfchen müssen zerkaut werden, und lauter klitzeklitzekleine Pflänzchen, die mein Frauchen hegt und pflegt, werden mit kurzen Atemzügen beschnuppert. "Arbeit, Arbeit! Wie glücklich fühle ich mich, wenn ich arbeite!" (Tolstoi)

Mein Herrchen hat etwas Tolles im Kompost gefunden: Ein Eigelege von unserer Ringelnatter. Die Eier waren alle leer, aber sie klebten zusammen, und das sah schön aus. Mein Frauchen hat das Gelege auf den Tisch gelegt, ich habe es mir von dort geholt und ins Maul genommen. Das Frauchen war verstimmt, als sie die Eierschalen sah, die links und rechts aus meinem Maul hingen. Es nutzte auch nichts, dass ich zügig meine Lefzen entspannte und die Eier plötzlich verschwanden. Das Frauchen rief mich mit freundlicher Stimme zu sich und hüpfte fröhlich herum, aber meine taschentuchgroße Riechhaut sagte mir deutlich, dass die Freude nur vorgegaukelt war. Trotzdem konnte ich nicht anders, es zog mich zu ihr. Und dann war das Eigelege plötzlich kein Gelege mehr, sondern bestand aus lauter Einzelteilen und die Stimmung war im Eimer. "Täglich streb ich und arbeit ich braver zu werden" (Goethe).

Weil immer alle sagen, dass ich so dünn bin, lasse ich beim Fressen nichts verkommen!!
Wir haben übrigens auch einen Ausflug gemacht. Wenn ich es richtig verstanden habe, machen wir drei Hunde eine Urlaubsreise. Wir haben uns die Unterkunft schon mal angesehen, echt cool, große Räume, große Gärten, viele Körbchen und zwei supernette Frauen. Und viel Wald gibt es dort. Ich habe mir alles genau angeschaut, auch den Wermutstropfen, die Katzenabteilung, Dann habe ich mich ins größte Körbchen schlafen gelegt. Ashley dagegen hat sich so erregt, dass er zum Schluss eine bläuliche Zunge bekam. Warum nur?

Bis bald, Poahly-Genie

Letti-Genie

Sonntag, 20. März 2011

20.03.2011

liebste letti,

es war mir ein vergnügen, dich zu erfreuen.

bei mir hat sich einiges verändert, denn:
ich bin 325 g leichter. meine eltern dachten schon, klammheimlich würden die leckerchen ansetzen, aber nein. es war "nur" die wolle.
meine eltern wollten mir den friseur-termin ersparen und haben mich erstmalig selber geschoren. es ist noch ausbaufähig, wenn du mich fragst. so sehe ich völlig anders aus, aber innerlich bin ich noch der alte, uff (! ) sozusagen vom teddy- zum terrier-pudel und alle, die mich kennen, müssen zweimal schauen bzw. erst mal schnüffeln, ob ich es bin.
auch ist es mir schon komisch, so plötzlich quasi-nackig zu sein. aber wie immer hat dies zwei seiten und beim gerätetraining sprang ich federleicht und schnell (endlich, die trainerin hat uns sehr gelobt, jaaaaaaa, meine mama hat auch alles gegeben, hihi) über die hürden und bin dann noch durchs tor gewetzt. herrlich!
nur "sitz" ist mir momentan unangenehm, leider nimmt niemand darauf rücksicht.

ich hatte ein wahnsinnig aufregendes wochenende, denn wir haben an einem fährtenseminar teilgenommen die komplette family!
der erste tag war stinklangweilig für uns, da wir nach stundenlanger fahrt die meiste zeit auf dem zimmer rumhängen mussten, während meinen eltern die köpfe rauchten. sie hingen an den lippen unseres lehrers, der viel über die nase der hunde zu erzählen wusst. so ist unsere riechhaut in der nase so groß wie ein taschentuch und das der menchen nur (haha) so winzig wie die seite einer streichholzschachtel. kein wunder, dass sie uns nie an die super tollen stinkereien ranlassen, sie haber einfach kein gespür dafür - eine runde mitleid!
zwischendurch wurden wir mal geholt und ich sage dir ganz ehrlich, zuerst haben die anderen menschen mit ihrem schäferhunden, rottweilern und so  und so etwas schräg geguckt. du kennst das ja. auch in der hundeszene gibts vorurteile, aber wem sage ich das (übrigens erzählte der lehrer von einem doggen-rüden, der eine schutzhund-ausbildung hatte!)
in der mittagspause haben wir kurz das terrain gecheckt und abends haben wir endlich einen großen spaziergang in den ort gemacht und sind in einem restaurant eingekehrt. leider gabs dort nur wasser für uns, aber zurück in unserem zimmer endlich für mich und mira eine große schüssel voll. ich war so müde, dass ich danach auf dem bett eingeschnarcht bin und mir alles egal war, sogar die pferde im fernsehen.

am nächsten morgen gings dann schon früh los. wir fuhren auf eine große wiese und es wurden leckerchen verteilt. als anfänger durfte ich sogar zusehen und musste die dann finden. das war ultra-baby-leicht. der lehrer war sehr zufrieden mit mir, da ich die nase immer schön im gras gelassen habe. wir haben das dann alleine geübt und mal bei den anderen zugeschaut, wenn ich keine lust mehr hatte. einer hat mir besonders gut gefallen, othello war sein name, der sieht so aus wie meine freundin bonnie, nur halt ein rüde. der war total nett, nur als ich mal von hinten an seinem popo riechen wollte, hat der mich angeranzt. okey. okey - ich wollte ja nur mal "spielen".
die sonne hat geschienen und es war gar nicht so einfach bei all den gerüchen auf der wiese mit bach und direkt am wald die leckerchen zu finden. aber meine eltern haben sich so gefreut, dass ich mich ordentlich angestrengt habe. mira hats auch probiert, aber ich war besser, ehrlich!

 dann sind wir wieder heimgefahren und haben uns augeruht. bin gespannt, was die woche bringt.

ich hoffe, dir gehts gut und sende dir einen dicken schleck!
dein poahly

Freitag, 11. März 2011

11.03.2011

Hi, Poahly,

vielen dank für das tolle Gedicht zu meinem Geburtstag. Ich habe mich riesig (tolles Wortspiel, was??) darüber gefreut. Und Du hast das Gedicht überhaupt nicht abgeschrieben, sondern alles alleine ausgedacht. Respekt! Da könnte sich der ein oder andere Zweibeiner eine Scheibe von abschneiden....

Ich genieße zur Zeit den Frühling. Mein Herrchen nimmt sich ein Beispiel an mir und geht im Garten auf Wühlmausjagd. Aber Poahly, unter uns gesagt, er stellt sich nicht sehr professionell an. Glaube mir! Statt wie wir Hunde durch den Garten zu laufen, die Nase dicht über das Gras haltend, alle Gerüchte inhalierend und den richtigen Zeitpunkt für den ultimativen Sprung abwartend, dabei die Nägel ausgestreckt und den Körper angespannt...(ich könnte noch zahlreiche weitere Tipps zur effektiven Jagd geben), geht er in ein Zusatzhäuschen und kommt mit einer brummenden Maschine wieder raus. Er wirft den gesamten Boden um, gräbt Furchen und nennt das stolz: "Pflügen". Oder er kommt mit einem Holzstab angelaufen, an dem ein Metallblatt befestigt ist. Dann "gräbt" er "um". Wir können zwar herrlich mitspielen. Ashley und ich toben auf den wohlduftenden weichen Flächen herum und ich werfe Ashley in eine der Furchen hinein. Aber das Herrchen hat auf diese Art und Weise noch keine einzige Maus gefangen (und er wird auch keine fangen, so blöde sind Mäuse auch nicht..). Ich versuche, ihn bei seinem Werk zu unterstützen und trete ab und zu auf seinen Spaten. Darauf wirft mein Herrchen mit Erde nach mir. Echt geil! Wegen der Maschine sind auch die störenden Abzäunungen verschwunden und so rennen Ashley und ich durch die Gegend was das Zeug hält. Dabei finde ich noch die ein oder andere Köstlichkeit, die meinen doch so eintönigen Speiseplan aufpeppt. Menschen essen andere Teile davon auch, mir schmecken aber auch die Reste noch ausgezeichnet. Nur ist das Ganze etwas schwer verdaulich und mir entfleucht wieder der ein oder andere "Flati" aus dem Darm. Meinem Herrchen gefällt das weniger, er ließ sich zu der Bemerkung hinreißen: "Wenn die elende F... nicht aufhört, bauen wir keinen Grünkohl mehr an!".

Heute haben die Zweibeiner noch mit einem Gerät hantiert, das viel Wasser durch die Gegend spritzt. Ich wollte mit dem Wasserstrahl kämpfen, aber ich durfte nicht. Es wäre zu gefährlich. Pah! Mich haut so schnell nichts aus den Latschen!

In der Hundeschule läuft alles rund. Ich mache meine Übungen zwar noch an der Leine, aber die Leute mögen mich. Gestern habe ich sogar direkt neben der Hündin, die ich nicht so ausgezeichnet leiden konnte, trainiert. Mein Frauchen wollte erst mit mir zu einem entfernteren Platz gehen, aber das andere Frauchen sagte, dass wir ruhig zusammen üben sollen. Eine sehr nette Frau. Ich habe mich aber wirklich gut benommen, selbst beim 10-10-10-Lauf habe ich nur ganz vorsichtig zur Seite geschielt. Nur beim "hier" war ich so schnell, dass ich nicht mehr bremsen konnte und direkt um mein Frauchen herum gelaufen bin. Immerhin bin ich nicht über sie hinweg. Und die Lehrerin sagte, dass das Frauchen sich doch schon freuen könne, dass ich auf direktem Wege zu ihr käme. Poahly, merke Dir: "Man muss langsam anfangen, damit man noch Steigerungsmöglichkeiten hat.".

Mann darf nicht wie Ashley in seiner Stunde schon am Anfang brillieren. Dort mussten alle Hunde "sitz" machen. Die Frauchen gingen weg und klatschten in die Hände. Alle anderen Hunde standen auf, nur Ashley saß wie ein Fels in der Brandung. Mein Frauchen platzte geradezu vor Stolz. Bei der Wiederholung blieben alle anderen Hunde sitzen und Ashley stand auf.... So kann man nur verlieren!

...alles, was Du kannst...
...das kann ich viel besser...
Ich habe Dir doch schon einmal Vorhangverschleierungsbilder von mir geschickt. Mein Vorbild sind Christo und seine Frau Jeanne-Claude mit ihrem verhüllten Reichstag. Ich bin schon recht gut, aber jetzt will Ashley mir nacheifern. Auf den Bildern kannst Du erkennen, dass ich wirklich viel besser bin. 

Ashley lässt sich aber nicht beirren und das Frauchen hilft ihm dabei. Sie hat ihm das Karnevalsköstüm vom zweibeinigen Nachwuchs geliehen. Albern, was....

King Ashley I.
Träum gut, mein Lieber, aber nicht zu viel von den kleinen französischen Hunden...

A bientôt, mon petit!
Letti    


Mittwoch, 9. März 2011

09.03.2011




chere amie,

deine (?) spuren im sand,
die ich gestern noch fand ... 

da musste ich so an dich denken
und will dir beste glückwünsche schenken.

wünsch' dir für deinen ehrentag hurra,
schöne spaziergänge, leckere hundekekse fürwahr,

bleibe gesund und allzeit bereit,
dass du noch lange so fidel bleibst

und oft und witzig mit mir bloggst
und bei gelegenheit auch abrockst

dies wünscht zu deinem geburtstag heute
dir paul und seine ganze meute.



apropos sand:
wir waren für ein paar tage am meer und es war wunderbar.

ichwar sogar auf einer half-pipe, direkt an der strand-promenade, genau das richtige für einen kernigen junghund wie mich!!!!! du hättest sicher mit einem sprung gleich die höhe erreicht. dafür muss ich noch üben.

der strand war an manchen tage so riesig breit, dass nur meine mama mit ihrem dingens merkwürdige hunde, seehunde genannt am ufer und im wasser planschend sehen konnte und ich gar nichts davon gemerkt habe.

ich bin ganz oft hinter dem ball her gerannt, ganz schön anstrengend, das kann ich dir flüstern und habe viele hundekumpels getroffen.

einer hat mich sogar flach gelegt. ich war allerdings nicht ganz unschuldig und das kam so:
ich schnupperte ganz vertieft am strandgut, als plötzlich wie aus dem nichts ein jagdhund aus den dünen kam. ich bin natürlich nichts wie hin und hab' ihm gleich aufgeritten -  na, zumindest versucht, er war ja leider größer als ich, wenn auch nur körperlich (dachte ich), wenn du verstehst, was ich meine. er hat sich aber nicht davon beeindrucken lassen und mira sogar am popo gerochen. das ging dann eindeutig zu weit oder besser gesagt zu nah und ich habe den gremlin gemacht. dann ist er auch wild geworden und ich habe mich vorsichtshalber auf den rücken geworfen.
das frauchen war ganz erschrocken, aber meine eltern waren cool und meinten, dass sei kein problem zwischen jungs und ich bräuchte das mal. das fand ich doch ganz schön hammerhart. da versucht man ein macho zu werden und dann das.
jedenfalls sind wir dann jeder für sich am strand weitergelaufen und haben uns ignoriert. mira fands sicher toll. ich frage dich, welches hunde-mädchen wird mit fast 15 jahren noch derart umschwärmt und verteidigt?

das beste aber war der fund eines super-toten fischleins, in dem ich mich wälzte; leider nur kurz und das wurde dann sogar noch abgewaschen. dir hätte mein herbes parfum sicher gut gefallen. meine eltern sind da leider komplett anderer meinung, echt doof.

so sind diese ferientage eine echte herausforderung für einen junghund wie mich und so sende ich dir meinen persönlichen hotel-knigge für den fall, dass du auch mal in einem übernachten solltest, damit du gewappnet bist:

das hündische grundgesetz für einen einwandfreien hotelaufenthalt

1. sich nicht über gebühr auf dem teppich wälzen, geschweige kratzen und auf gar keinen fall in eines der schönen sessel-polster beißen, auch wenns noch so schwer fällt

2. nicht bellen, wenn hund im nebenzimmer geräusche hört, egal welche

3. mal alleine auf dem zimmer bleiben und dann nicht heulen; wenn dann nur ganz kurz sozusagen ein anstands-heul, damit die menschen auch wirklich merken, was sie einem damit antun

4. an türen, hinter denen anderen hunde kurzfristig alleingelassen heulen, komentarlos vorübergehen und andere hündische hotelgäste v.a. die an der leine oder auf dem ärmchen, ignorieren

5. in seiner eigenen, mitgebrachten heia schlafen und nachts nicht in das bett der zweibeiner einstigen und diesen einheizen

6. auch ist es nicht erlaubt, lebensmittel, die auf niedrigen tischen stehen, zu probieren (gilt leider, leider auch für zuhause!)

7. keinesfalls fremden damen, die vom poolbereich in ihre etage fahren und die hund im aufzug trifft, die nackten füße lecken

8. sich beim bar-fräulein von der besten seite zeigen, da dies sich günstig auf die gläser-füllung der zweibeiner auswirkt, aber: keinesfalls darf man zu seinem menschen auf das weiche und gemütliche sofa in der hotel-lounge/barbereich springen, sondern muss brav daneben liegen, bis die zweibeiner ihr getränk und knabbereien intus haben (zum glück haben die französinnen ein herz für hunde und es gibt wenigstens was zu trinken für uns arme hascherl).

9. sich im restaurant (gilt auch für die außerhalb vom hotel) möglichst klein zusammenkringeln, das personal relaxt über einen steigen lassen und sich von langweilenden kindern streicheln lassen, wenn möglich, ohne diese zu küssen und vor allem ohne die zu knappen, nicht wahr mirchen, du altes, zahnloses zickchen

10. den rasen der hotelanlage (le pelouse) respektieren, d.h. sich die duftmarken bis zum straßenrand verkneifen


ganz schön hart, letti,  wie du siehts.
äwer: et hätt noch imme hot jejange und ich darf nächstens wieder mit.

jetzt muss ich schlafen und die erlebnisse verträumen.

bis bald und lass dich heute so richtig von allen zwei- und vierbeinern verwöhnen!!!!

grosses bissous
paul
p.s. ich soll in der hundeschule nun auch noch französisch lernen, die haben vielleicht ideen...

auf der half-pipe
  
her mit den kleinen französinnen!!
große sind auch süß!

Dienstag, 1. März 2011

01.03.2011

Hi, Poahly,

ich habe heute morgen ein schönes Gedicht gelesen, das mich aber vor ein großes Rätsel stellt. Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen?

Späte Freuden

Wenn ich mir die Welt beseh',
möcht' ich wie ein Böcklein hopsen. (stimmt!)
Gestern schmolz der letzte Schnee
heute sprießen schon die Knospen.

Ja, der Winter war so rauh,
eisig bliesen seine Stürme. (wir haben ja Mäntel!)
Heute strahlt der Himmel blau,
über Dächer, über Türme.

Alles Leid ist fortgefegt
wie mit einem sanften Besen,
und das Herz so ruhig schlägt,
so, als wäre nichts gewesen. (Frauchen, lies doch mal bitte hier...)

Lieber Frühling komm geschwind,
bleib recht lang in diesem Jahre.
Ach, ich freu' mich wie ein Kind,
wie ein Kind in grauem Haare (wie Ich!!)

Was das arme Herz erhofft,
ist nun wirklich eingetreten.
Schön sind späte Freuden oft-
wenn sie sich nur nicht verspäten.

Fred Endrikat

So ein schönes Frühlingsgedicht, mit Grauhaarigen, die wie Böcklein hopsen wollen - wenn der Dichter nicht schon tot wäre, er hätte das Gedicht nicht "Späte Freuden" sondern "Für Letti" genannt. Ich verstehe nur nicht, warum es überhaupt späte Freuden heißt. Ich bin zwar grauhaarig, aber doch jung!!

  
...noch so ein Frühlingsbote, den mein Frauchen unnötigerweise gekauft hat!

Viele Grüße
von der hopsenden Letti