Samstag, 5. Februar 2011

05.02.2011


Dieses Kunstwerk hat mein Frauchen über unsere Betten gehängt. 
Sie meint, sie erkenne mich darin wieder. Frechheit!!



Hallo Poahly,

letztes Mal in der Hundeschule habe ich einen Grande Coup gelandet. Mein Kumpel Jack war wieder dabei, und da wir jetzt schon die zweite Stunde gemeinsam üben und das Eis langsam bricht, sind wir uns etwas näher gekommen. Ich habe ihn wohl becirct, denn er lief immer etwas schneller, wenn ich an seiner Seite war (Jack führt sein Frauchen links, ich meines rechts und so steht bzw. geht nichts zwischen uns). Als wir dann etwas mit unseren Zweibeinern rennen sollten, ist es passiert. Jack wollte mich zum Spielen auffordern und rannte meinem Frauchen direkt vor die Füße. Ich war zwar geschmeichelt, traute mich in der neuen Gruppe aber noch nicht ganz aus meiner Haut. So blieb ich neben meinem Frauchen, dieses rannte aber in Jack hinein. Machte nichts, der Schwerpunkt meines Frauchens ist um einiges niedriger als Jacks Rücken und so ist sie nicht gefallen. Ich habe Jack zugeblinzelt und einen Berg Leckerchen wegen Wohlverhaltens einkassiert. Außerdem habe ich ein Lob erhalten!! Im Notfall werde ich auf diese Situation zurückgreifen.

Wieder daheim habe ich mir ein neues Hobby gesucht: Ich meditiere! Mein Frauchen hat das angeregt, denn Meditation kommt von "meditari", und das heißt: nachdenken, nachsinnen, überlegen. Durch Konzentrationsübungen soll sich mein Geist beruhigen und sammeln. Der nächste Prüfungstermin steht und mein Frauchen will nichts dem Zufall überlassen. Ich bevorzuge die passive (kontemplative) Meditation. Diese wird im stillen Sitzen praktiziert. Die andere Möglichkeit wäre aktive Meditation, dazu gehören körperliche Bewegung, achtsames Handeln oder lautes Rezitieren. Besonders das laute Rezitieren hat mir mein Frauchen verboten.

So ganz sicher bin ich aber noch nicht, ob ich mich auf "Vipassana" oder "Zazen" spezialisieren sollte. Das ist die Achtsamkeits- oder Einsichtsmeditaion. Dazu "sitzt der Meditierende (also ich) in einer aufrechten Haltung, die ein harmonisches Verhältnis von Spannung und Entspannung wahrt". Wenn man es genau betrachtet, sehe ich auf dem Foto genau so aus. Aber auch die Samatha-Meditation hat ihr Gutes. In einer Art Geistesruhe konzentriert sich der Übende auf ein einziges Objekt; den spürbaren Atem, einen einzigen Gedanken oder eben auf das Feuer im Kachelofen. Beides hat seine Vor- und Nachteile, auf Bitten meines Herrchens und aus Rücksicht auf unsere Einrichtung darf ich aber keinesfalls zu Trance- oder Extasetechniken greifen.

Vielleicht versuchst Du so etwas vor Deinem Teamtest auch mal. Denn schon der Philosoph und Aphoristiker Emile Cioran wusste, dass "Meditieren heißt, in eine Idee aufgehen und sich darin verlieren. Während Denken heißt, von einer Idee zur anderen zu hupfen, sich in der Quantität zu tummeln, Nichtigkeiten anhäufen (die Oma spräche von "Nichtsnutzigkeiten"), Begriff auf Begriff, Ziel auf Ziel zu verfolgen. Oooommmmmm.......


Ich bin ganz ruhig, atme in meine Pfote hinein und mein Kopf wird ganz warm. 
Ist das meiner Geistesruhe zu verdanken oder dem Feuer im Ofen? Ooommm....


Zum Schluss schicke ich Dir noch den bildlichen Beweis, dass ich jederzeit meinen Pflichten nachkomme und nicht nur Jack im Kopf habe. Sogar gehandikapt sorge ich noch für Ashleys Wohlbefinden und lecke ihn nach einem Regenspaziergang trocken.

















Und ich beeile mich dabei, denn "Bis dat, qui cito dat", was heißt: "Doppelt gibt, wer schnell gibt".
Bis bald
Letti Feuerzahn

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