Sonntag, 6. Februar 2011

06.02.2011

hi letti,

dein umfassendes wissen kann ich nur mit dem philosophen robert spaemann beantworten:  "bildung bedeutet innere freiheit zu entdecken, wie die welt mit anderen augen aussehe; bedeutet, sich selbst unter den vielen anderen nicht so wichtig zu nehmen und wenig mehr zu brauchen als freunde.

wie gut, dass wir beide so viele freunde haben! du kannst ruhig mit jack rummachen, scheint ja kein übler bursche zu sein und wie du weißt: der eine hat's da und der andere eher da.
meine freundin aki ist zur zeit zu hitzig (ob sie fieber hat?), um mit mir zu spielen. sie reitet schon aus lauter frust dem kater auf wie das frauchen meiner mama erzählte. keine ahnung warum, kannst du dir das vorstellen?

als mittlerweile rheinische frohnatur sage ich zum thema meditation "sei keine mimose - atme locker durch die hose", dabei ist es egal, ob man steht, sitzt oder liegt, obwohl: du siehst in der stellung "hund, der den ofen grüßt" sehr überzeugend aus.

ich persönlich bevorzuge die frosch-position und bedaure ehrlich, dass mira mich nie so umsorgt wie du den ashley. der hat's vielleicht gut. mira lässt sich morgens von mir mit küsschen wecken und quittiert das immerhin mit leichtem wedeln. ansonsten präsentiert sie mir nur ihren popo (den lecke ich ein bisschen, nicht zuviel, da ist sie heikel) und ich frage mich, ob das nicht der ursprung für den wenig freundlichen ausspruch war "du kannst mich mal am ... abend besuchen".
ich befürchte, die rangniederen müssen den ranghöheren schön tun. nur beim thema fressen kenne ich keine kompromisse und brumme sie an, wenn sie nach meiner rinderhaut schielt. sie tut dann arm, aber die haut ist ihr sowieso zu hart. vielleicht will sie mir das gefühl geben, ich sei auch mal stark. ich sag dir eins, letti - große schwestern sind ein schicksal.

und bevor ich mich wie versprochen in das "das gute" eingrabe (beim letztem mal habe ich mich ja nur dem begriff "hund"  genähert), noch ein ausspruch von abraham lincoln " ich interessiere mich nicht sonderlich für die religion eines menschen, wenn sie nicht auch zum nutzen seines hundes oder seiner katze ist"; gut, dass mit der katze hätte er weglassen können, sonst ist mir der mann sehr sympathisch.


das gute:
stelle me uns mal janz dumm, wat ist dat jute ? - hätte es in der "feuerzangenbowle" geheißen.

frage ich erst mal - was ist das gegenteil? das schlechte. aber was das jeweils ist, bestimmt sich subjektiv, ist also ansichtssache.

so bin ich eigentlich auch ein engagierter wachhund und mein territorium umfasst nicht nur unseren garten mit haus, sondern auch den bürgersteig und die straße und auch noch den gegenüberliegenden bürgersteig, denn es kann ja sein, dass kim, die dort drüben wohnt, schläft oder unterwegs ist und ich sage immer "wo man helfen kann..."
also belle ich, wenn ich was sehe oder höre! das kommt ganz schön oft vor und ich bin ziemlich eingespannt, da ich meine aufgabe sehr ernst nehme. das ist doch eigentlich gut, aber puste-hundekuchen! meine zweibeiner finden das schlecht und ich werde immer wieder auf meinen hundeplatz geführt oder muss in ein anderes zimmer, weil mich das angeblich nichts angeht, uff. ich bin sicher, dir fallen tausend andere beispiele ein und du verstehst mich - o letti!

aber es gibt auch menschen, die denken, es sei gut, den hund mit leckerchen, wenn nicht sogar schokolade, vollzustopfen und der arme fifi rollt mehr, als dass er laufen kann.

es muss also was universelles geben, so kanti-mäßig - würde mein papa sicher sagen, wenn ich ihn fragen würde: "verhalte dich so, dass dein tun jederzeit gesetz werden könnte"
o.k. wenn alle bellen würden, wenn nur irgendwas zu sehen wäre, gäb's 'ne echte kakophonie und keiner könnte mehr ein schläfchen machen. o.k. o.k. schon kapiert - an dem kategorischen imperativ ist echt was dran, aber erklärt das schon, was gut ist?

es muss vom subjektiven losgelöst sein und dann?
wer bestimmt es?
und egal wer, letti, es sind immer menschen - nie hunde, voll ungerecht! - und was die gut finden, ändert sich danach, wie, wo und wann sie leben. das hieße aber, was bei uns in deutschland als gut bewertet wird, ist anderswo gar nicht gut. uff, mir brummt der kopf!

nee, jetzt muss mein papa ran, alleine schaffe ich das nicht!

Der philosoph sagt, gut ist, was dem wesen entspricht, also was dem wesen des hundes entspricht. ein jagdhund ist also gut, wenn er das wild jagen kann, ein hütehund ist also gut, wenn er die herde hütet, ein familienhund ist also gut, wenn ... letti, das kannst du jetzt selber ergänzen.
bist du also eine gute?? soll ich mal deinen bruder fragen???

damit wäre auch schon die frage beantwortet, was ist ein guter hund.

nächstes mal werde ich den spieß rumdrehen und fragen, was ist ein guter hunde-mensch? hättest du schon eine idee?
meine mama hat gestern ein buch über hundeleckerchen zum selbermachen gekauft, ich finde ein bedenkenswerter anlass, wenn dem taten folgen (hihi).


einen dicken schleck von deinem poahly

p.s. wusstest du eigentlich, dass hunde auch ein flirtfaktor sind. d.h. über den hund kommen die menschen ins gespräch und sich  dabei näher und näher. mein onkel wandelt zur zeit auf freiersfüßen und meine eltern überlegen, mich ihm auszuleihen. ob ihm ein pudel in köln, wo er lebt, wirklich weiterhilft, wird aber noch intensiv diskutiert....

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