Dienstag, 7. September 2010

07.09.2010

Hallo, liebster Poahly,

ich lese Deine niedergeschriebenen Gedanken und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Du schreibst vom Hundesport, bei dem Du so viel Spaß hast (kann ich verstehen, ist auch gut so, siehe später!). Dann sagst Du, dass Du in einem Affenzahn durch den Parcours laufen musst und auf Höhe Deines Frauchen bleibst - was hast Du für ein Turbo-Frauchen, geil!! Ich kann immer nur eines, entweder renne ich in einem Affenzahn, oder ich bleibe auf Höhe meines Frauchens...

Aber die Hauptsache ist, dass wir genug Lebensfreude haben, das habe ich mal wieder bei meinem Liebling Kant entdeckt. Er ist und bleibt mein Favorit unter den Philosophen! Pass auf, was er Kluges von sich gegeben hat:

Seine eigene Glückseligkeit sichern ist Pflicht, wenigstens indirekt, denn der Mangel der Zufriedenheit mit seinem Zustande in einem Gedränge aus vielen Sorgen und mitten unter unbefriedigten Bedürfnissen könnte leicht eine große Versuchung zu Übertretung der Pflichten werden.

Da kann Hund doch nur zustimmen!! Man könnte das Statement allerhöchstens noch dahingehend ausweiten, dass es die Pflicht aller Menschen ist, nicht im Wege zu stehen, wenn Hunde versuchen, ihre eigene Glückseligkeit zu sichern, indem sie die Einsamkeit in Wald und Feld genießen oder sich die ein oder andere Köstlichkeit vom Tisch sichern. Wir wollen doch nicht in einem Zustand kommen, in dem sich die Sorgen drängen oder unbefriedigte Bedürfnisse uns nötigen, Pflichten zu übertreten! Wir machen das, was Menschen als Unart bezeichnen, doch nicht für uns, sondern letztendlich zur Glückseligkeit unserer Menschen. Aber mein Frauchen kapiert Kants Thesen halt nicht, da kannst Du nichts machen....

Heute war ich wieder mit in Ashleys Stunde. Erst haben wir im Regen gespielt, es war ein neuer Hund dabei, der die Hosen ziemlich voll hatte. Wenn man ganz genau hingeschaut hat, ging es seinem Frauchen aber auch nicht viel besser. Ich wollte dann mit anderen Hunden spielen, da kam aber immer gleich der Ashley gerannt und hat mich im Nacken gepackt, um zu zeigen, dass ich seine Schwester bin. Albern... Dann kamen noch die zwei anderen Doggenbrüder, der eine stürzte so auf mich zu, dass er an dem Eingangstor hängengeblieben ist und hinfiel. Ich hatte plötzlich auch die Hosen voll (peinlich!), und habe mich zusammen gekauert. Es war mir egal, dass es sehr nass war und ich auch noch keinen Regenmantel besitze. Ich habe auch noch weiter zusammen gefaltet im Matsch gelegen, als die anderen schon längst das Interesse an mir verloren hatten. Bis plötzlich mein Frauchen mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme sagte: "Scarlett, was ist denn mit Dir los". Alle außer mir haben sich sehr amüsiert. Meinen Frust habe ich an einem Sandhaufen abgebaut, den ich - während Ashley üben musste - um sortiert habe. Ich sage nur: "eigene Glückseligkeit sichern"....

Jetzt muss ich etwas entspannen und später noch etwas bei Kant schmökern, dem Menschen, der wahrscheinlich am meisten zum Zusammenleben von Hund und Mensch beigetragen hat.

Grüße von
(vom Waschlappen, ätsch....Ashley)

Letti ....warte, Ashley, ich mach' Dich fertig, Waschlappen, so eine Unverschämtheit, meine Glückseligkeit, das geht doch nicht....

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr beiden,
    ihr werdet noch berühmte hundephilosophen. macht nur weier so.

    Gruß
    Peter

    AntwortenLöschen

Ein neuer Kommentar für Paul und Letti: