Montag, 17. Januar 2011

17.01.2011

Hi, Poahly-Macker,

alles cool bei Dir? (War das rockerbrautmäßig genug??)

Du hast mich mit Deinen Einwand über die Katzenverehrung in Ägypten bis ins Mark getroffen. Wie konnte ich das nur übersehen, echt. Ich bin gleich ins Internet und kann Entwarnung geben. Die Katzen wurden erst zur Spätzeit in Ägypten hofiert, und das auch eher aus praktischen Gründen. Weil damals das Getreide sehr kostbar war und die Katzen - wie es so ihre Natur ist - Mäuse und Ratten fangen, hat man sie zu einer Art Hausgötzen gemacht. Nichts ernstes also. Die Katze gilt als Tier der Bastet, der Göttin der Fruchtbarkeit. Wahrscheinlich hatten die eine Abmachung miteinander, um sich hervorzutun. Mäuse und Ratten sind außerordentlich fruchtbar. Man kennt das ja: Ich mache die Mäuse fruchtbar, damit alle sehen, wie erfolgreich ich bin. Du fängst die Mäuse, damit wir nicht verhungern müssen. Und ich sorge dafür, dass dich dafür alle anbeten. Ich kenne mich aus im Leben.

Anubis dagegen, je nach Laune als Hund oder Schakal dargestellt (und wie wir alle wissen, handelt es sich bei einem Schakal um einen Subtribus der echten Hunde), ist der altägyptische Gott der Totenriten. Wie extrem wichtig das ist, kann man aus der Tatsache ableiten, dass man viel länger tot ist als lebendig. Angefangen hat Anubis Karriere damit, dass er Isis geholfen hat, die Einzelteile von Osiris Leichnam zusammenzutragen und -zusetzen. Ob der wirklich nicht einmal ein ganz kleines Knöchelchen gekostet hat?!? Du siehst, es lohnt sich im Apportierkurs aufzupassen. Ashley wird wohl kein zweiter Anubis mehr werden..... Der echte Anubis war eines der vier Kinder des Re. Böse Zungen behaupten zwar, er wäre ein Sohn der Bastet gewesen, aber ich sage Dir: Nie im Leben! Jetzt jedenfalls ist er der Seelenführer in das Land der Toten, er wiegt die Herzen der Verstorbenen. Und werden diese als zu leicht befunden, wird der Antragsteller von Ammit verschlungen ( ein "Krokodil-Löwe-Nilpferd", was soll das wohl sein - die spinnen, die Ägypter!!). Das bestimmt alles ein Hund.

Wenn Du jetzt immer noch nicht von den alten Ägyptern begeistert bist, ich habe auch bei den anderen Religionen nachgeschaut. Da kommen die Hunde echt schlecht weg. Weder in der Bibel noch im Islam und auch nicht im jüdischen Glauben haben Hunde einen annähernd guten Ruf wie in Ägypten oder eine ähnlich verantwortungsvolle Aufgabe. Darf ich wieder Tut anch Poahly zu Dir sagen?

Aber den Ausspruch von Alf merke ich mir. So eine Katze wäre doch auch eine Art "single protein food", und wenn ich das Toastbrot weglasse und mir zwei, drei Kartoffeln dazu dünste.... wäre mal eine Abwechslung auf der Speisekarte.

Momentan habe ich leichte Verdauungsprobleme. Man nennt es Meteorismus oder Flatulenzen. Eine schweizer Tierheilpraktikerin hat es sehr schön beschrieben: "Enzyme im Darm bilden Gas, dieses fällt dem Besitzer durch Töne und Geruchsbelästigungen auf." Bei meinem Frauchen klingt die Beschreibung meines Zustandes weniger vornehm. Mir ist dazu ein kleiner Zweizeiler eingefallen:

Nach jeder Schüssel Solanum
Macht es aus Lettis Enddarm "bum"

Ich gebe zu, dass er nicht ganz das Niveau der Gedichte J.W. von Goethes erreicht.

In den Spottdichtungen des römischen Dichters Juvenal kann man lesen, "Beten sollte man darum, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei". (Wörtlich heißt es sogar: "Aber damit du was hast, worum du vor dem Schreine die Kutteln und göttlichen Weißwürste (mmhh) opferst (och, nöö), sollst du um gesunden Geist in gesundem Körper beten." Auf mich zurückzukommen, in einem großen Körper wie meinem ist auch der Geist groß, und natürlich auch das Gasvolumen, die Töne usw. Um es kurz zu machen: Meine ganze Familie hofft, dass es bald besser wird!

So lange spiele ich mit meinen Freunden. Denen macht es nichts aus, wenn es mal strenger riecht. Mit dem Golden Retriever Paul kann ich wie verrückt toben. Dann habe ich noch eine Ally kennengelernt, die rennt wie ein Kaninchen, so schnell und wendig. Ich musste sie erst eine Weile beobachten, bevor ich mitlaufen konnte. Und ich habe gestern noch Otto kennengelernt, einen Dackelwelpen. Als meine Frauchen mich halten wollte, ist mein Halsband aufgegangen. Ich bin dann schnell zu dem Kleinen und Ottos Zweibeiner hatten schon angefangen, aus ihm ein Ziehspiel zu machen. Mein Frauchen rief dann ganz laut: "Bitte nicht ziehen". Aber ich wollte eh nur schnuppern. Trotzdem haben die Menschen mein Frauchen ziemlich böse angeschaut. Jetzt habe ich ein uraltes aber stabiles Lederhalsband an, so lange, bis mein schönes repariert ist.

Das Leben ist manchmal hart!
Letti

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