Samstag, 29. Januar 2011

29.01.2011

hi letti,

der konfuzius hat es ja echt in sich und der lebte vor langer, langer zeit (damals aßen die bestimmt hunde: auweia, aber nur so moppelige, wir wären zu dünn (bin selber ja nur "haut und locken"- o-ton onkel florian), uff!) und seine weisheiten sind immer noch aktuell und: du hattest mal wieder recht "man ist ja viel länger tot als lebendig."

aber abgesehen davon, letti - du, wir sind total trendy!
in der "zeit" nr. 43 vom 20. Januar diesen jahres im "feuilleton" steht gaaaaaaaanz viel über philosophie.
ich arbeite mich langsam durch und diskutiere das mit meinem papa, der ist nämlich ein berufsmäßiger philosophierer.
der hat mir erklärt, dass philosophie keine fragen beantwortet, sondern stellt. da musste ich erst mal sitz machen.
nachdem ich ein ründchen drüber geschlafen hatte, stellte ich mir also die erste und, wie ich finde, für uns entscheidende frage - "was ist ein guter hund?" da muss hund sich zuerst einmal fragen
was ist ein hund?

was ist gut?
und meinen mit "guter hund" alle das gleiche?

je mehr ich darüber "simeliere" - wie meine kölner oma sagen würde -  umso sicherer bin ich, dass die missverständnisse zwischen mensch und hund darin liegen, dass wir (bellos eingeschlossen) zu wenig über diese zentralen fragen nachdenken! 

weil das sooooooo große fragen sind, wühle ich mich erst mal durch die erste: was ist ein hund?

einmal gibt es die (verhaltens-)biologische dimension (da ist meine mama gefragt):
wir gehören zu den wirbeltieren (vertebrata), in dieser gruppe zu den säugetieren (mammalia) und sozusagen als untergruppe zu den fleischfressern (carnivoren) - aha!
aber bringt uns das wirklich weiter, wenn wir das eigentlich hündische verstehen wollen, abgesehen davon, dass es unseren appetit auf proteine erklärt und die uns leider vom menschen verbotene bzw. stark gelenkte jagdlust?
ich z.B. liebe die aktive untersuchung von wühlmaus-hügeln und das interessierte beobachten von enten (pudel waren einstmals wasservogel-jagdhelfer!!!) und selbst das wird von meinen zweibeinern argwöhnisch beäugt und meist jäh unterbrochen. und du hast ja am eigenen astralleib erfahren müssen, dass der freilauf in den wald, wo du wichtige erfahrungen sammeln wolltest, mit leinenpflicht bestraft wird. dabei folgst du nur deinem carnivoren trieb bzw. deinem einstmals angezüchteten trieb als langstreckenläufer!
zusammenfassend ist zu sagen, der hund ist fast immer eine zutiefst unverstandene kreatur.
dazu fand ich im internet den passenden ausspruch: "Ein Husky der nicht laufen kann, ist wie ein Fisch, der nicht schwimmen kann" (Richard Brunner).
als lösungsorientierter hund sage ich: mensch, lass den hund hund sein (im biologischen sinn) und überlege dir spiele, damit der hund seinen angeborenen jagdtrieb ausleben kann und um andere tiere, die auch schutz benötigen, nicht zu gefährden (den letzten halbsatz schreibe ich nur auf nachdrückliche (!) bitte meiner zweibeiner...).

als nächstes könnten wir das hündische wesen anthropo-logisch angehen, müsste eigentlich heißen kyno-logisch:
der hund, ehemals jagdgefährte und schutzhund des menschen, hat heute viele aufgaben.
sogenannte gebrauchs-hunde beschützen menschen und objekte, hüten schafe, helfen menschen mit einem handicap usw.
die menschen wählen zur zucht diejenigen aus, die jeweils am besten geeignet sind. wenn dann so ein besonders arbeitssamer kumpel als sofa-hund endet, kann man ihm dann vorwerfen, dass er aus langeweile die "bude zerlegt" oder einfach mal abhaut und die gegend auf eigene pfote erschnüffelt?  ich meine nicht, sondern die menschen müssen sich fragen, ob sie ihn überhaupt rassegerecht halten können.
dann gibt es hunde, die als gesellschaftshunde den menschen begleiten. da fallen mir als extrem-beispiel die kurzschnauzigen ein oft mit arger fehlstellung der zähne. die röcheln sofort, wenn die sonne mal wärmer scheint oder der mensch einen zahn zulegt beim spaziergang. ob diese fifis glücklich sind? stell dir mal vor, in denen ist noch ein rest von jagdhund und sie können niemals einem ersatz-wild, sprich ball oder stöckchen so richtig nachjagen, weil sie dann keine luft mehr kriegen. das wäre ja entsetzlich.
d.h. die menschen achten nicht unbedingt auf die bedürfnisse von uns hunden, sondern vor allem auf ihre eigenen. wenn sich die hündischen eigenarten und menschlichen vorlieben decken, kann es sehr gut gehen, wenn nicht, dann kann's schlimm werden und unsere kumpels landen im tierheim, wenn nicht sonstwo.
dazu stand im internet u.a. "Hunde sind nicht Alles in unserem Leben, aber sie machen es komplett" (Roger Caras).
die lösung wäre aus meiner sicht: hund(erasse, keine qualzuchten!) und individueller mensch müssen zueinander passen, nicht die vorlieben des menschen für äußeres oder welcher möpp gerade modern ist. die inneren werte sind's, aber das ist zur zeit ohnehin nicht sehr populär ....

jetzt aber der philosophische aspekt  und jetzt kommt mein papa ins spiel, der sagt dazu nämlich:
hund hat eine ganz unterschiedliche bedeutung - wir müssen das wesen des hundes betrachten.
es meint nicht nur einen vierbeinigen, schwanzwedelnden freund und helfer des menschen.
"du hund" ist auch ein - zum glück immer seltener gebräuchliches - schimpfwort. Das wesen der dinge erkennt man nicht durch beobachtung, obwohl wir uns alle schnell verständigen können, dass wir alle hunde sind - und katzen eben nicht dazu gehören. Was ist das geheimnis? Platon würde sagen es sind die "Ideen": weil alle hunde teil an der "idee des hundes" haben, deshalb kann ich den einzelnen hund sofort als solchen riechen ergo erkennen. Du weißt ja, Letti, manche wollen sich tarnen, indem sie sich wälzen, aber ich, ich rieche alle!! das macht den kynosophen aus, ich lasse mir kein x für ein u vormachen.
Das ist nämlich der eigentliche sinn der philosophie: fragen stellen, in-frage-stellen.

und als ich das internet dazu befragte, fand ich:
"Mein Ziel ist es, ein so guter Mensch zu werden, wie mein Hund von mir glaubt, es zu sein" (Autor unbekannt).
"Hunde lieben ihre Freunde und beißen ihre Feinde,
im Gegensatz zu den Menschen, die dazu tendieren, Liebe und Hass zu vermischen" (Sigmund Freud).
"Der Grund dafür, dass Hund so viele Freunde haben, ist der, dass sie anstatt mit der Zunge, mit der Rute kommunizieren" (Autor unbekannt).
"Es gibt auf der Welt keinen besseren Psychologen als einen Welpen, der dein Gesicht leckt" (Ben Williams).
"Wenn Du einen hungrigen Hund von der Straße nimmst und ihn fütterst, wird er dich nicht beissen; das ist der größte Unterschied zwischen Hund und Mensch" (Mark Twain).

und zum schluss nochmal "onkel arthur" (aus wikipedia, stand 26.01.2011):
Schopenhauser "hielt sich zeitlebens einen Pudel. Dessen Name war immer Atman, nach dem Sanskrit-Wort für Lebenshauch, Atem, in der Tradition der Upanishaden die Essenz des Selbst, bzw. die Einzelseele als Teil des Brahman, der „Weltseele“. Wenn ein Hund starb, was etwa alle 10 Jahre vorkam, erwarb er jeweils einen ähnlich aussehenden Pudel. Schopenhauer war der philosophischen Auffassung, dass jeder Hund gleichzeitig jeden anderen Hund enthalte (siehe oben: die Idee des Pudels sic!). „Des Pudels Kern“ (Goethe) ging also nie verloren. Für Menschen galt ihm sinngemäß das Gleiche. Wie er gestikulierend im Selbstgespräch mit seinem Pudel am Mainufer spazierte, hat unter anderem der Lokaldichter Friedrich Stoltze bespöttelt." (s. wikipedia, stand 26.01.2011)

Arthur Schopenhauer, gezeichnet von Wilhelm Busch (ebenfalls aus wikipedia, stand 26.01.2011)
 


beim nächsten mal "kümmere" ich mich um das "gute".

einen dicken schleck von deinem poahly

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